Die Beziehungen der Europäischen Union zum Staate Israel

By Gerald G. Sander

Release : 2002-10-08

Genre : Foreign Policy & International Relations, Books, Politics & Current Events

Kind : ebook

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Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Staate Israel reichen bis zu den Anfängen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zurück. Israel erkannte die Gemeinschaft als einer der ersten Staaten völkerrechtlich an und war sich damit schon früh der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der EG bewußt. 1 Im Verhältnis der EG zu Drittstaaten läßt sich eine Völkerrechtssubjektivität der Gemeinschaft nur durch direkte oder indirekte Anerkennung begründen. Die israelische Regierung hatte mit der EWG Ende 1957, also bereits wenige Monate vor Inkrafttreten der Römischen Verträge, Gespräche aufgenommen. Außerdem war Israel im April 1958 das dritte Land, das um Akkreditierung einer diplomatischen Vertretung bei der Gemeinschaft bat. Israel gehörte somit zu den ersten Ländern, die diplomatische Beziehungen zur Gemeinschaft begründet haben. Die Beziehungen werden durch die Ähnlichkeit der Kultur, die sich aus der Bevölkerungszusammensetzung und der Geschichte Israels erklärt, den hohen Entwicklungsstand Israels, die hohe Qualifikation der Arbeitskräfte sowie die technologischen Möglichkeiten, die sich in Israel bieten, geprägt. Zudem hat die rapide Bevölkerungszunahme von 800.000 auf vier Millionen Einwohner, von 1948 bis Mitte der 80er Jahre, die Wirtschaftsentwicklung Israels befördert. Durch dieses starke Bevölkerungswachstum konnte Israel die Zahl der Erwerbstätigen auf über 1,4 Millionen steigern. Zugleich ging von den Einwanderern eine zunehmende Nachfrage aus, die sich auf alle Versorgungsbereiche erstreckt und die Wirtschaft ankurbelte.2 Heutzutage sind es vor allem jüdische Einwanderer aus Rußland, die mittlerweile einen sehr beachtlichen Teil der Einwohner Israels ausmachen. Diesen Gesichtspunkten wird in den einzelnen Übereinkommen zwischen Israel und der Europäischen Gemeinschaft (EG) Rechnung getragen. Sie sehen für die kommerziellen und tariflichen Zugeständnisse eine weitergehende Reziprozität vor, als die Abkommen der EG mit anderen Staaten des Mittelmeerraumes, die ökonomisch weniger entwickelt sind. Andererseits eröffnen die Abkommen über die bloße wirtschaftliche Zusammenarbeit hinaus, weitaus größere Perspektiven für eine umfassende Kooperation, vor allem auch im Bereich der Spitzentechnologie. [...]

Die Beziehungen der Europäischen Union zum Staate Israel

By Gerald G. Sander

Release : 2002-10-08

Genre : Foreign Policy & International Relations, Books, Politics & Current Events

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Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Staate Israel reichen bis zu den Anfängen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zurück. Israel erkannte die Gemeinschaft als einer der ersten Staaten völkerrechtlich an und war sich damit schon früh der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der EG bewußt. 1 Im Verhältnis der EG zu Drittstaaten läßt sich eine Völkerrechtssubjektivität der Gemeinschaft nur durch direkte oder indirekte Anerkennung begründen. Die israelische Regierung hatte mit der EWG Ende 1957, also bereits wenige Monate vor Inkrafttreten der Römischen Verträge, Gespräche aufgenommen. Außerdem war Israel im April 1958 das dritte Land, das um Akkreditierung einer diplomatischen Vertretung bei der Gemeinschaft bat. Israel gehörte somit zu den ersten Ländern, die diplomatische Beziehungen zur Gemeinschaft begründet haben. Die Beziehungen werden durch die Ähnlichkeit der Kultur, die sich aus der Bevölkerungszusammensetzung und der Geschichte Israels erklärt, den hohen Entwicklungsstand Israels, die hohe Qualifikation der Arbeitskräfte sowie die technologischen Möglichkeiten, die sich in Israel bieten, geprägt. Zudem hat die rapide Bevölkerungszunahme von 800.000 auf vier Millionen Einwohner, von 1948 bis Mitte der 80er Jahre, die Wirtschaftsentwicklung Israels befördert. Durch dieses starke Bevölkerungswachstum konnte Israel die Zahl der Erwerbstätigen auf über 1,4 Millionen steigern. Zugleich ging von den Einwanderern eine zunehmende Nachfrage aus, die sich auf alle Versorgungsbereiche erstreckt und die Wirtschaft ankurbelte.2 Heutzutage sind es vor allem jüdische Einwanderer aus Rußland, die mittlerweile einen sehr beachtlichen Teil der Einwohner Israels ausmachen. Diesen Gesichtspunkten wird in den einzelnen Übereinkommen zwischen Israel und der Europäischen Gemeinschaft (EG) Rechnung getragen. Sie sehen für die kommerziellen und tariflichen Zugeständnisse eine weitergehende Reziprozität vor, als die Abkommen der EG mit anderen Staaten des Mittelmeerraumes, die ökonomisch weniger entwickelt sind. Andererseits eröffnen die Abkommen über die bloße wirtschaftliche Zusammenarbeit hinaus, weitaus größere Perspektiven für eine umfassende Kooperation, vor allem auch im Bereich der Spitzentechnologie. [...]

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